Für die Neugestaltung der Dauerausstellung im Granitabbaumuseum Königshainer Berge erhält die Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH eine Bundeszuwendung aus Mitteln der Beauftragten für Kultur und Medien.
Im Rahmen des Projektes wird bis Ende 2020 die Maschinenhalle des Museums sowie das umgebende Außengelände umgestaltet.
Durch die Einbeziehung von digitalen Anwendungen und Funktionsmodellen wird so anschaulich und gut begreifbar die Verarbeitung des Granits dargestellt werden.
Mehr als 130 Jahre wurde in den Königshainer Bergen Granit gebrochen, der sich durch seine besondere Struktur gut zu Baumaterial und Pflastersteinen verarbeiten ließ. Ausgehend von der geologischen Entstehung des Gesteins wird anhand zahlreicher Werkzeuge und Großgeräte die Entwicklung der Steinbruchindustrie aufgezeigt. Einen Schwerpunkt der Ausstellung stellt die Präsentation der Arbeitsbedingungen und des sozialen Umfeldes der Steinbrucharbeiter dar. Anhand ausgewählter Exponate und Zeitzeugenberichte kann die körperlich schwere Tätigkeit im Steinbruch nachvollzogen werden. Im Außengelände des Museums sind zahlreiche Zeugnisse des Steinbruchbetriebes ausgestellt. Dazu gehören Reste von Kabelkrananlagen, Gleisanlagen mit Loren und Lokomotiven, eine Bremsbahn für den Steintransport sowie Steinsägen und Windkessel zur Druckluftspeicherung. Ein Rundgang auf dem Lehrpfad führt zu weiteren Hinterlassenschaften des Bergbaus.
Ein Kennzeichen der Oberlausitzer Landstädte war in früheren Jahrhunderten das sogenannte Ackerbürgertum. Da sich die Einwohner nicht allein von Handwerk und Gewerbe ernähren konnten, gingen sie zumeist noch einer bäuerlichen Tätigkeit im „Nebenerwerb“ nach. Das Museum zeigt in einem rekonstruierten Bürgerhaus einen solchen Haushalt des frühen 20. Jahrhunderts. Wohnküche, „Gute Stube“, Schlaf- und weitere Räume wurden mit dem typischen Interieur einer Kleinbürgerfamilie liebvoll ausgestattet. Hier lässt sich das Leben der „guten alten Zeit“ nachempfinden. Im Hofraum ist eine Glasdrückerei zu sehen, in der aus farbigem Glas Rückstrahler, Plaketten oder Augen für Plüschtiere gefertigt wurden. Reichenbach hat eine sehr lange Tradition dieser Art von Glasverarbeitung, die noch heute im Farbglaswerk weiterlebt. Ein kleiner Nutz- und Kräutergarten, der einst zur Bereicherung des Speisezettels der Ackerbürger diente, ist wieder angelegt worden.
Das Dorfmuseum in Markersdorf ist ein ca. 250 Jahre alter Vierseithof, der in großen Teilen im Original erhalten ist. Das Interieur stammt im Wesentlichen noch von der letzten Besitzerfamilie und vermittelt dadurch ein authentisches Bild einer kleinbäuerlichen Wirtschaft. Das gesamte Gebäudeensemble bietet mit Wohnhaus, Stall, Remise, Scheune, Wasch-, Back- und Brunnenhaus einen guten Einblick in das Funktionieren eines Bauernhofes. Besonderheiten, wie die mit einem Göpel angetriebene Dreschmaschine oder ein originaler Lanz-Bulldog, machen das Museumserlebnis perfekt. Ein umgesetztes Ausgedingehaus beherbergt heute eine Dorfschule aus der Zeit um 1900. Im Bauerngarten sind neben Küchenkräutern seltene Gemüsesorten angebaut.
Schloss Krobnitz umweit von Reichenbach /OL. ist ein neoklassizistischer Bau aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, dessen bedeutendster Besitzer der preußische Kriegs- und Marineminister sowie Ministerpräsident Albrecht Graf von Roon war. Die Ausstellung widmet sich folglich dem Leben und Wirken von Roons zwischen napoleonischen Kriegen und der deutschen Reichseinigung. Ausgehend von den großen Linien der Entwicklung Deutschlands und Preußens im 19. Jahrhundert wird der persönliche Lebensweg des Albrecht von Roon nachgezeichnet sowie seine Rolle beim Militär und in der preußischen Politik dargestellt. Leihgaben aus dem Besitz der Familie von Roon lassen einen engen persönlichen Bezug entstehen. Ein weiterer Ausstellungsteil zeichnet die bewegte Geschichte des Rittergutes Krobnitz und seiner Besitzer nach. Dabei wird der Rolle der Familie von Roon bis zur Enteignung 1945 breiter Raum gegeben. Zur Vertiefung des Themas ist im Museumsshop eine Publikation erhältlich.
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